Ich arbeite sehr gerne an den Feiertagen beziehungsweise immer, bevor ein Fest stattfindet. Bei uns gibt es jedes Jahr ein äusserst schönes und besinnliches Weihnachtsfest, worauf sich die Bewohnerinnen und Bewohner schon lange im Voraus freuen. Das nicht nur, weil Weihnachten ist, sondern auch, weil dann die Angehörigen kommen, sei es die Schwester oder der Bruder, die Tochter, der Sohn oder Freunde. Viele Angehörige können nicht immer zu Besuch kommen. Aber zur Weihnachtsfeier kommen immer alle gerne.
Eine schöne, aber intensive Zeit
In den letzten Wochen haben wir sehr viel mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gemacht. Wir bastelten mit ihnen die Dekoration für die Abteilung und backten verschiedene Guetzli. Die Bewohnerinnen und Bewohner sagten, dass sie der Duft an früher erinnere und dass sie bereits in der Schule immer kurz vor Weihnachten gebastelt hätten. Am meisten freuten sie sich auf die Familien und Freunde, teilweise hatten sie die Angehörigen über mehrere Monate nicht gesehen, was sie auch nervös macht.
Es gibt aber auch viele Bewohnerinnen und Bewohner, die alleine sind, da sie verwitwet sind oder keine Angehörigen mehr haben. Wir Pflegenden versuchen gerade auch ihnen schöne Weihnachten zu bieten.
Ich finde es auch oft lustig, wenn der Tag dann da ist. Unsere Coiffeuse im Haus macht die Frisuren der Bewohnerinnen und am Abend sind alle top gestylt und fragen, ob die Frisur auch sitze. Bei der Kleidung dürfen wir mithelfen und Empfehlungen abgeben, was mir Spass macht. Denn so elegant wie an Weihnachtsfeiern sehen wir die Bewohnerinnen und Bewohner selten. Wie wir alle mögen sie es im Alltag eher leger und bequem, das heisst dann auch mal Trainerhose und Shirt.
Auch trauriges gehört dazu
In dieser Zeit des Jahres versterben aber auch Bewohnerinnen und Bewohner. Auch bei uns auf der Station sind in den letzten zwei Monaten Bewohnerinnen und Bewohner gestorben. Das ist oft traurig. Zusätzlich treten in den Wintermonaten auch oft Depressionen auf. Meine Freundinnen, die ebenfalls in der Langzeitpflege arbeiten, können dies bestätigen.
Auch für uns eine schöne Zeit
Besonders freue ich mich über die Komplimente, die wir in der Weihnachtszeit erhalten. So erwähnen die Bewohnerinnen und Bewohner auch oft, dass, wenn sie zuhause wären, die Weihnachtszeit nicht so besonders wäre wie bei uns.
Letztens meinte auch eine Bewohnerin, dass wir schon zur Familie gehören würden. Das freute mich sehr, denn da war ich mir sicher, dass wir das Bestmögliche für unsere Bewohnerinnen und Bewohner tun, damit sie sich bei uns wohlfühlen.
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