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FaGe-Ausbildung: Mein Rückblick & ein Sneak Peek in die Zukunft

  • Haje Azizi

Ich bin schon fast am Ende meiner Ausbildung angelangt. Wenn ich zurückblicke, sehe ich, wie viele Stolpersteine ich bereits überwunden habe und was ich alles gelernt habe. Am Anfang meiner Ausbildung hatte ich grossen Respekt vor der Zukunft. Ich fragte mich, ob ich es wirklich bis ins dritte Lehrjahr schaffen, gute Noten in der Berufsschule erreichen und in der BMS bleiben würde. Nun kann ich meinem jüngeren Ich sagen: "Ja, du kannst das schaffen."

Es war nicht immer einfach für mich, an diesen Punkt zu gelangen, an dem ich jetzt bin, aber der Weg hat mich gestärkt und mir geholfen, meine Grenzen zu erkennen. In der Praxis begann ich meine Lehre auf einer anspruchsvollen Station mit kardiologischen und Schlaganfall-Patient:innen. Zuerst dachte ich, dass dies nicht das Richtige für mich wäre, und war sehr enttäuscht, dass ich nicht direkt auf der Kinderstation beginnen konnte. Im Nachhinein fand ich die Zeit auf der Station jedoch wundervoll, da ich täglich neues Wissen erlangen und viele nette Persönlichkeiten kennenlernen durfte. Meine Patienten gaben mir vor allem auch Kraft, indem sie ihre Dankbarkeit äusserten und an meine Kompetenz glaubten.

"Es war nicht immer einfach für mich, an diesen Punkt zu gelangen, an dem ich jetzt bin, aber der Weg hat mich gestärkt und mir geholfen, meine Grenzen zu erkennen."

Gleichzeitig hatte ich im ersten Semester Schwierigkeiten in der Berufsmaturitätsschule. Ich hatte das Gefühl, nicht geeignet und überfordert für die Matura zu sein. Trotzdem habe ich das Semester bestanden und konnte neue Lernstrategien erlernen und anwenden sowie meine Grenzen erkennen. Dadurch war es mir möglich, mein Lernen zu steuern, um meine persönlichen Ziele zu verfolgen.

Die Zeit verging schnell, und schon war ich im zweiten Lehrjahr. Plötzlich hatte ich viel mehr ÜK und entsprechend durfte ich auch mehr Kompetenzen in der Praxis erlangen, was ich unglaublich toll fand, da ich selbstständig arbeiten konnte und über ein breiteres Wissen verfügte. Ich war in der Lage, komplexere Fälle besser zu verstehen und selbständig zu analysieren. Im dritten Semester entschied ich mich dafür, die letzten anderthalb Jahre auf der Neonatologie zu verbringen, um trotzdem das Bedürfnis zu stillen, mit Neugeborenen zu arbeiten. Im vierten Semester konnte ich dann auf der Neonatologie beginnen und hatte plötzlich ganz andere Schwerpunkte und Herausforderungen. Ich lernte viel mehr darüber, wie ich auf Angehörige eingehen und am besten kommunizieren konnte. Auch konnte ich mich in anderen Bereichen weiterentwickeln, wie zum Beispiel im Umgang mit Neugeborenen, in der Anleitung der Eltern in unterschiedlichen Situationen sowie beim Bieten von Unterstützung in Krisensituationen und vielem mehr.

In der Berufsschule hörte ich immer aufmerksam zu und schrieb regelmässig Zusammenfassungen, sodass ich stets meinen Erwartungen gerecht wurde. In der BMS war ich ebenfalls gut unterwegs, und mir fiel das Lernen mittlerweile viel leichter. Im vierten Semester habe ich erfolgreich die Fächer Englisch und Französisch abgeschlossen.

Zu guter Letzt möchte ich noch auf mein aktuelles, also das letzte Lehrjahr, eingehen. Ich stehe kurz vor meinem Abschluss und habe bereits meine IPA und die schriftlichen BMS-Abschlussprüfungen hinter mir. Ja, es war alles andere als einfach. Ich setzte mich selbst sehr unter Druck, was mich ebenfalls psychisch belastete, doch ich wusste, dass es mir besser gehen würde, sobald ich diese Herausforderungen bewältigt hatte. Ich finde es unglaublich, dass ich zurückblicken kann und sehe, was ich bereits erreicht habe, denn das konnte ich mir vor drei Jahren nicht vorstellen. Jetzt stehen nur noch die mündlichen BMS-Abschlussprüfungen und die QV vor mir, doch ich bin zuversichtlich, dass auch das gut verlaufen wird.

Meine Zukunft liegt bereits in meinen Händen, denn ich wurde an der kantonalen Maturitätsschule für Erwachsene (KME) angenommen, um später an der Universität zu studieren. Ich liebe meinen erlernten Beruf als Fachfrau Gesundheit weiterhin sehr und werde ihn sicherlich nebenbei ausüben, um immer wieder in der Praxis zu sein, verschiedene Fachbereiche zu erkunden und mich als Individuum weiterzuentwickeln zu können.

Bemerkungen

Haje Azizi

Haje Azizi ist im Stadtspital Zürich in Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit EFZ mit integrierter Berufsmaturität und aktuell auf der Neonatologie tätig. Sie erzählt uns hier auf PulsBlog aus ihrem Alltag im Akutspital.

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