Dabei berücksichtigen die Pflegefachleute die speziellen Bedürfnisse der Patienten und Patientinnen und fördern deren Selbständigkeit.
Die Pflegenden in der Psychiatrie befassen sich mit Frage wie:
- Wie wirken sich die Krankheit und Therapien auf den Alltag der Patienten aus?
- Wie kommen sie mit den Krankheitsfolgen und der Therapie zurecht?
- Wie gehen sie mit gesundheitlichen Gefährdungen und Verletzlichkeiten um?
- Was hilft ihnen zu mehr Wohlbefinden und zum Erhalt der Selbständigkeit
Die Pflegenden bearbeiten gemeinsam mit den Patienten und Patienten diese Themen und unterstützen sie bei der Umsetzung konkreter Schritte. Die Beziehungen zu Patientinnen unterscheiden sich stark von Alltagsbegegnungen und entwickeln sich während der Zusammenarbeit. In der Ausbildung lernen die Pflegenden, wie Beziehungen professionell kompetent gestaltet werden können. Theoretische Modelle und wissenschaftliche Erkenntnisse sind die Grundlage für den Pflegealltag.
Für die Patienten sind viele Alltagstätigkeiten nicht selbstverständlich. Pflegende unterstützen sie deshalb bei der Alltagsgestaltung mit all ihren Facetten: zum Beispiel erstellen sie mit den Patientinnen einen Plan für die Wochengestaltung und berücksichtigen dabei die Erkrankung. Oder sie trainieren mit ihnen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, einzukaufen oder Informationen im Internet zu suchen. Pflegefachleute leiten Gespräche mit Einzelnen oder Gruppen, sie planen Beratungen oder Schulungen und führen diese durch. Auch die Arbeit mit Angehörigen und die Zusammenarbeit mit vielen anderen Berufsgruppen in und ausserhalb der Klinik ist wichtig bei der Pflege in der Psychiatrie.
In der Psychiatrie gibt es unterschiedliche Einsatzgebiete wie Akutstationen, Ambulatorien, Psychotherapie- oder Rehabilitationsstationen. Spezialisierte Abteilungen oder Kliniken konzentrieren sich zudem auf bestimmte Themen wie etwa Depressionen, Suchtbehandlung, Krisenintervention, Menschen mit Demenz oder Kinder und Jugendliche.