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Ins Gedächtnis gewürfelt

  • Parisa Abdulghani

Demenz, ist eine unheilbare Störung des Gehirns. Durch das Absterben der Nervenzellen des Gehirns werden Menschen mit Demenzerkrankung zunehmend vergesslicher. Um ihnen zu helfen sich an gewisse Dinge zu erinnern, können Gedankenstützen teilweise eine enorme Hilfe sein. Dies war bei einer meiner Klientinnen sehr schön zu beobachten.

Die Klientin ist 93 Jahre alt und erlitt eine Hirnblutung. Aufgrund der unzureichenden Sauerstoffversorgung wurde Hirngewebe beschädigt und somit Demenz-Beschwerden ausgelöst. Eine, durch Durchblutungsstörung im Gehirn ausgelöste Demenz, nennt sich vaskuläre Demenz. Diese Demenzform gehört zu den primären Demenzen, was bedeutet, dass die Ursache direkt an Veränderungen im Gehirn liegt. Sekundäre Demenzen werden indirekt durch äussere Einflussfaktoren wie Medikamente und Alkohol ausgelöst. Die primären Demenzen machen 90% aller Demenzen aus. Generell ist bei Demenzerkrankten mit einer Abnahme des Gedächtnisses, des Denkvermögens, der Urteilskraft und der Lernfähigkeit zu rechnen.

Wegen der Hirnblutung hat das Gedächtnis der Klientin nachgelassen und sie ist vergesslich geworden. Viele weitere Symptome sind bei ihr aber nicht zu beobachten. Die Spitex ist täglich morgens und abends für diverse Tätigkeiten bei der Klientin im Einsatz. Wir unterstützen sie bei der Medikamenteneinnahme, beim An- und Ausziehen der Kompressionsstrümpfe und bei der Körperpflege. Weil das Kurzzeitgedächtnis nachgelassen hat, wiederholt sie sich oft mehrmals. Die Demenz führt dazu, dass die Klientin häufig die Medikamente vergisst, und deshalb müssen wir auf Nummer sicher gehen, dass sie diese auch tatsächlich während unseres Einsatzes einnimmt. Manchmal hat sie sich bereits am Lavabo selbstständig gepflegt, obwohl an diesem Tag ein Duscheinsatz mit der Spitex geplant gewesen wäre. Damit dies nicht mehr passiert, haben wir ihr einen Wochenplan ausgedruckt, auf welchem steht an welchen Tagen die Spitex für welche Tätigkeiten vorbei kommt.

Ich war schon öfters bei der Klientin und ich kam ihr immer wieder bekannt vor, jedoch konnte sie sich nicht an meinen Namen erinnern. Dies störte die Klientin sehr, denn ihr ist bewusst, dass diese Vergesslichkeit mit ihrem Krankheitsbild in Zusammenhang steht. Als ich einmal bei ihr im Einsatz war habe ich ihr mit einem Blatt Papier ein Schiffchen gebastelt und einen Würfel und auf diese zwei Dinge jeweils meinen Namen geschrieben. Mit diesem Würfel habe ich mich geschickt in ihr Gedächtnis gewürfelt, denn seither sagt sie immer bei einem Einsatz von mir: « Der Würfel und das Schiffchen sind von Ihnen, Sie sind die Frau Parisa». Die Klientin freut sich nun jedes Mal, wenn sie sich an meinen Namen erinnern kann. Mit so kleinen Tricks kann man manchmal viel bewirken.

Ausserdem kann das Gedächtnis durch ausgewogene Ernährung, Bewegung und geistige Aktivitäten, wie Lesen oder Musizieren positiv beeinflusst werden. Man sagt nicht umsonst, dass manchmal kleine Dinge grosses bewirken können.

Bemerkungen

Parisa Abdulghani

Parisa Abdulghani schloss im Sommer 2019 ihre Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit EFZ ab. Was sie bei ihrer spannenden Arbeit bei Spitex Zürich Sihl alles erlebt, welche persönlichen Erfahrungen sie macht und was sie beschäftigt, erzählt sie im PulsBlog. 

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