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Mitten in der Ausbildung

  • Vaagini Sivanesan

Die Zeit vergeht wie im Flug und schon ist die Hälfte meiner Ausbildungszeit vorbei. Meine Oberstifte haben mir öfters gesagt, dass das zweite Lehrjahr das schwierigste Jahr sein wird. Das stimmt zwar, doch ich finde es auch sehr spannend, mehr über die Krankheitsbilder zu erfahren und medizinische Tätigkeiten durchzuführen.

Ich kann es kaum glauben, dass es nur noch eineinhalb Jahre dauert, bis ich die Ausbildung abschliessen werde. Schon bald muss ich ein Thema für die Vertiefungsarbeit (VA) abgeben. Die Vertiefungsarbeit ist eine schriftliche Arbeit zu einem selbst gewählten Thema, welche ich im 5. Semester schreiben und anschliessend präsentieren muss. Für die Vorbereitung werden wir in der Schule eine VA-Simulation schreiben und der Lehrperson abgeben, die diese dann korrigiert. Auch mussten wir bereits ein Bewerbungsschreiben erstellen und der Lehrperson abgeben. Das erleichtert mich ein bisschen, denn ich weiss nun, was auf mich zukommt und was genau von mir erwartet wird. Aber dennoch bin ich nervös und habe Respekt vor dieser neuen Herausforderung.

In den letzten eineinhalb Jahren konnte ich viele berufliche und schulische Erfahrungen sammeln. Wie zum Beispiel subkutane und intramuskuläre Injektionen verabreichen oder die Kommunikation mit den Bewohnerinnen und Bewohnern erlernen. Es ist sehr wichtig, den Theorie-Praxis-Transfer herzustellen, um die damit verbundenen Massnahmen ableiten zu können. Bei Medikamenten muss man die Wirkung auf die Organe kennen. Und wenn man ein Medikament verabreicht, sollte man nicht nur die Wirkung, sondern auch die Nebenwirkungen wissen. Reaktionen zu beobachten ist eine sehr wichtige Tätigkeit der Fachperson Gesundheit. Am Anfang kann das schwierig sein, aber mit der Zeit erkennt man schnell, wenn es Veränderungen bei einer Person aufgrund von Nebenwirkungen gibt. Je besser man den Bewohnenden kennt, desto schneller bemerkt man, dass etwas anders ist. Dies benötigt viel Fingerspitzengefühl.

Mit der Zeit übernehme ich immer mehr Verantwortung und fühle ich mich laufend sicherer. Mein Alltag kann sehr herausfordernd sein, aber meine Kolleginnen und Kollegen bieten mir immer Hilfe an. Natürlich unterstützen mich auch meine Berufsbildungsverantwortliche und meine Berufsbildnerin. Sie haben immer ein offenes Ohr für mich.

Zurzeit bin ich aufgrund eines Unfalls mit Krücken unterwegs. Ich dachte es wäre nicht möglich zu arbeiten, aber ich bekam die Möglichkeit, 50% zu arbeiten. Ich komme am Nachmittag und führe Aktivierungen mit den Bewohnenden durch, erledige Büroarbeiten oder richte Medikamente. Das Team hat Verständnis und unterstützt mich in dieser Zeit. Und ich bin froh, dass ich weiter im Arbeitsalltag bin und mein Wissen und Können trotzdem erweitern kann.

Bemerkungen

Vaagini Sivanesan

Vaagini Sivanesan startete im Sommer 2020 ihre dreijährige Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit Im Pflegezentrum Gehrenholz. Warum sie sich für eine Ausbildung im Gesundheitswesen entschieden hat und wie sie die Arbeit in der Langzeitpflege erlebt, erzählt sie im PulsBlog.

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