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Mein Highlight – Die Elektrokonversion

  • Haje Azizi

In meiner Ausbildung habe ich schon viele Situationen erlebt, an die ich mich gerne erinnere. Zum einen die Begleitung bei der Genesung meiner Patientinnen und Patienten oder auch die tägliche Wertschätzung von ihnen und ihren Angehörigen sowie Vieles mehr. Vor zwei Wochen kam ich in eine besonders spannende Situation, die für mich ein echt aussergewöhnliches Highlight war.

Als abschliessende Station meiner Ausbildung bin ich nun auf der medizinischen Überwachungsstation (MÜS) tätig, um wertvolle zusätzliche Erfahrungen zu sammeln. Letztens konnte ich bei einer Elektrokonversion (EKV) zuschauen und unterstützen. Diese Intervention wird bei Patienten mit Vorhofflattern oder Vorhofflimmern durchgeführt. Ziel ist es, durch einen kontrollierten Stromstoss mit einem Defibrillator den normalen Sinusrhythmus des Herzens wiederherzustellen und so die Herzrhythmusstörung zu beheben.

Unser Patient war regulär zur Untersuchung gekommen und hatte bereits die Einverständniserklärung unterzeichnet. Zunächst wurde ein Elektrokardiogramm (EKG) erstellt, um den aktuellen Herzrhythmus genau zu dokumentieren. Vor Beginn der Elektrokonversion erhielt der Patient das Medikament Propofol, damit er sediert ist und nichts spürt.

Unter der Anleitung des Oberarztes und der Pflege durfte ich den Defibrillator einstellen, sodass der Stromstoss synchron mit dem Herzrhythmus des Patienten ausgelöst wird. Dies ist wichtig, um gar schwerwiegendere Herzrhythmusstörungen zu vermeiden. Anschliessend rief ich: "Alle weg vom Bett!" und vergewisserte mich noch einmal, dass tatsächlich alle ausreichend Abstand genommen hatten. Dann löste ich den Schock aus, wobei ich grossen Respekt hatte. Es war zwar nur ein Knopfdruck, jedoch war mir bewusst, dass ich in diesem Moment 150 Joule Strom an einem Patienten ausgelöst habe, was nicht tagtäglich ist. Der Patient zuckte kurz zusammen und hatte noch einige Sekunden lang Zuckungen in den Armen, was normal ist. Danach überwachten wir ihn engmaschig und prüften, ob der Patient wieder im Sinusrhythmus war, also ob das Herz nun im Normbereich schlägt.

"Es war zwar nur ein Knopfdruck, jedoch war mir bewusst, dass ich in diesem Moment 150 Joule Strom an einem Patienten ausgelöst habe,..."

Die Intervention war glücklicherweise erfolgreich, sodass der Patient schon nach wenigen Stunden nach Hause gehen konnte. Ich fand es toll, dass ich nun gegen Ende meiner Ausbildung noch so etwas Faszinierendes sehen und miterleben konnte. Zuvor war mir diese Intervention gar nicht bekannt, weswegen es umso spannender war als ich das erste Mal davon hörte. Aus diesem Grund sage ich es nochmals, diese Ausbildung ist sehr lehrreich und abwechslungsreich und bietet ständig die Möglichkeit, Fachwissen zu erweitern und Fähigkeiten zu verfeinern.

Bemerkungen

Haje Azizi

Haje Azizi ist im Stadtspital Zürich in Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit EFZ mit integrierter Berufsmaturität und aktuell auf der Neonatologie tätig. Sie erzählt uns hier auf PulsBlog aus ihrem Alltag im Akutspital.

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