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Die praktische Abschlussprüfung – mein letztes Kapitel

  • Haje Azizi

Vor drei Jahren startete ich frisch in die Lehre und mein Respekt vor der IPA war gross. Nun, stehe ich hier, die Herausforderung bereits gemeistert und kann auf diesen Tag zurückblicken.

Doch zuerst – was ist die IPA überhaupt? Die IPA ist die individuelle praktische Arbeit, die Abschlussprüfung im Betrieb. Dabei werden Kenntnisse, Fähigkeiten und Haltungen geprüft, die in den drei Lehrjahren angeeignet wurden.

Eine monatelange, intensive Vorbereitung war nötig. ich erstellte einen Repetitionsplan, in welchem ich alle erforderlichen Kompetenzen auflistete, damit ich sie Schritt für Schritt abarbeiten und üben kann. Dabei schaute mir meine Ausbildnerin über die Schulter und gab mir wertvolle Tipps. Zusätzlich frischte ich auch mein theoretisches Wissen auf. Dafür wählte ich alle paar Wochen Patienten aus und sammelte Informationen, die ich in meiner Fallpräsentation vorstellen würde. Auch das Studium von Lehrmaterialen und Weisungen gehörte dazu, um verschiedene Aspekte zu vertiefen, wie zum Beispiel Informationen zur Altenpflege, mit dessen Thema ich seit über einem Jahr nicht mehr in Berührung kam.

Dann kam endlich der grosse Tag. Trotz Vorbereitung war meine Aufregung gross, denn heute würde ich unter ständiger Beobachtung stehen. Meine IPA begann um 07:15 Uhr. Beim Morgenrapport erfuhr ich bereits die erste Überraschung, dass die Blutentnahme, die ich geplant hatte, nach ärztlicher Anordnung vorverlegt wurde. Zusätzlich dufte meine ausgesuchte Patientin aufgrund von Apnoen (Atemaussetzungen) nicht mehr aus der Flasche trinken durfte. Es war erforderlich, dass ich flexibel reagierte und sorgfältig abwog, wie ich meinen Arbeitsplan am effektivsten anpassen und einen anderen geeigneten Säugling auswählen konnte, um meine Kompetenz im Bereich Ernährung zu demonstrieren. Im Nachhinein konnte ich zwar meinen Arbeitsplan mit den angegebenen Zeiten nicht so einhalten, wie ich es geplant hatte, jedoch konnte ich meine Fähigkeit zum spontanen Planen und Organisieren sehr gut zeigen. Wichtig war hierbei, dass ich regelmässig die Abweichungszeiten und die Gründe notiert habe, sodass ich im Nachhinein alles ohne Probleme begründen konnte.

Am Nachmittag folgte der letzte Teil meiner IPA. Ich übte meine Fallpräsentation noch einmal und dann waren schon die Expertin und die Nebenexpertin da. Während zehn Minuten stellte ich meine Patientin in vor, indem ich ihre Biografie, Diagnosen, Therapiemassnahmen, Pflegeschwerpunkte usw. nannte und begründete. Anschliessend begann direkt das Fachgespräch, vor dem ich grossen Respekt hatte. Die Fragen fand ich jedoch alle fair, und ich wusste auf jede Frage eine Antwort, worüber ich sehr glücklich war.

Am Ende des Tages fiel mir ein Stein vom Herzen, und ich war einfach nur froh, dass ich den Tag hinter mir hatte. Rückblickend war die Prüfungssituation gar nicht so schlimm, weil ich wusste, dass alle hinter mir stehen, mitfieberten und nur das Beste für mich möchten. An dieser Stelle bedanke ich mich noch einmal bei allen, die für mich da waren und mich so toll unterstützt haben, wie mein Team, vor allem meine Ausbildnerin, aber auch meine Lehrperson.

Bemerkungen

Haje Azizi

Haje Azizi ist im Stadtspital Zürich in Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit EFZ mit integrierter Berufsmaturität und aktuell auf der Neonatologie tätig. Sie erzählt uns hier auf PulsBlog aus ihrem Alltag im Akutspital.

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