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Abschied und Neuanfang

  • Masha Strupler

In den letzten beiden Semestern meiner Ausbildung werde ich auf der Station 80B - einer geschlossenen Forensischen Abteilung - tätig sein. Unter dem Begriff Forensische Psychiatrie versteht man, die Begutachtung und Therapie von psychisch kranken Rechtsbrecher/-innen oder Patienten/Patientinnen, die unter Drogeneinfluss ein strafrechtlich relevantes Delikt begangen haben.

Nun ist es wieder soweit und es heisst für mich Abschied nehmen. Ich durfte die letzten sieben Monate auf der Station 70/-71 verbringen und viel Neues dazu lernen. Auf dieser Station begleitete ich Patienten mit einer Alkoholabhängigkeit auf ihrem schwierigen Weg. Ich arbeitete in einem tollen Team, welches mich in jeder Hinsicht unterstützte und förderte. Zudem lernte ich neue Lernende kennen und verbrachte viele spannende Stunden mit ihnen. Die lehrreichen und intensiven sieben Monate mit allen Ereignissen, ob lustig oder aufregend, werde ich nie vergessen. In diesem Praktikum habe ich viel dazugelernt und konnte auch ausgelassene Moment im Team miterleben. Die Harmonie in der Gruppe und das Arbeitsklima empfand ich als sehr lernfördernd. Nun verlasse ich die Station mit einem lachenden und einem weinenden Auge und begebe mich auf den letzten Weg in meiner Ausbildung.

Die Forensische Station, auf welcher ich bis zu meinem Abschluss arbeiten werde, ist im Vergleich zu den bisherigen, eine kleine Station mit wesentlich weniger Patienten. Dort werde ich gemeinsam mit meiner Mitlernenden und mittlerweile auch guten Freundin zusammenarbeiten. Ich freue mich sehr auf das neue Abenteuer und die neuen Erfahrungen, welche ich mit Sicherheit sammeln werde.

In der Schule wurde ich von meinen Mitschülern darauf angesprochen, ob ich nicht Angst hätte vor diesen „bösen Menschen“ dort. Darauf habe ich mit einem Lächeln geantwortet, dass dies Menschen wie du und ich sind, welche auf eine Therapie und professionelle Pflege angewiesen sind. Zudem werde ich auf der Station mit einem Personennotruf ausgestattet sein und könnte mir zu jeder Zeit Hilfe holen, wenn eine Situation brenzlig werden sollte. Daher habe ich keine Angst. Zudem finde ich, dass ich eine starke Persönlichkeit bin und dies, wenn nötig, auch zum Ausdruck bringen kann.

Ich werde ein neues Team, neue Menschen und vor allem einen neuen Tagesablauf kennen lernen. Von meinem zukünftigen Berufsbildner habe ich erfahren, dass sie auf der Station sehr viel Wert auf Aktivierung und Beschäftigung setzen. Deshalb freue ich mich auf lustige Momente während der Beschäftigung und ich möchte den Patienten eine gewisse Lebensfreude und Spass mitgeben.

Ich freue mich auf den letzten Abschnitt meiner Ausbildung und fiebere jetzt schon meinem Abschluss entgegen. Im letzten Jahr werde ich mich nochmals genauso anstrengen wie bisher und ich bin mir sicher, dass ich auch hier die Motivation und Freude am Beruf beibehalten werde.

Bemerkungen

Masha Strupler

Masha Strupler befindet sich im dritten Ausbildungsjahr zur Fachfrau Gesundheit in der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, am Standort Rheinau. Für puls-berufe.ch erzählt sie aus ihrem Arbeitsalltag und berichtet von den Herausforderungen und den schönen Momenten, die dieser Beruf mit sich bringt.  

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